08 Juni 2005

Wo sind nur die Milliarden geblieben?

6 Milliarden DDR-Mark (also rund 1,5 Milliarden €) betrug das Barvermögen der SED und war nur ein Teil des gesamten Parteivermögens. "Nie zuvor in der deutschen Parteiengeschichte hat eine Partei so viel Geld verschoben wie die PDS bei ihrem Neuanfang", urteilt der "Spiegel".

Abdel Younes erntete nur in den letzten Tagen der DDR 136 Millionen. In den 80er Jahren war er der wichtigste Verbindungsmann zwischen der SED, palästinensischen Kommandos und nahöstlichen Geheimdiensten; laut Stasi-Dokumenten fädelte er auch Waffengeschäfte ein.

Das von Gregor Gysi geführte Gremium vergab eine 75-Millionen-Mark-Spende an die von Younes vertretene "Islamische Religionsgemeinschaft". Drei Tage später, es ist Donnerstag, 31. Mai 1990, stellt Kassenverwalterin Hinkelmann handschriftlich den Beleg StB 4 zum Verrechnungsscheck aus. Die Mitarbeiter Langnitschke und Rümmler zeichnen rechts unten mit Kürzeln ab. In der Rubrik "empfangen" quittiert Younes mit verschnörkelter Signatur.


Der Scheck von Abdel Younes wurde von Kassenverwalterin Hinkelmann, Herrn Rümmel und dem Leiter der PDS-Finanzen Langnitschke ausgestellt. Letzerer kannte das SED-Finanzimperium wie kein anderer und starb 1998 in Lugano bei einem Verkehrsunfall.

Milli Görus kämpft um das Geld
Die Islamische Religionsgemeinschaft im Familienbetrieb hatte später Milli Görus entdeckt und rechnete sich gute Chancen aus, die Gelder an Land zu ziehen. Schließlich handelte es sich doch nicht um eine PDS-Tarnorganisation, sondern um eine kleine und feine Religionsgemeinschaft.

Tagesspiegel Artikel als PDF:6Milliarden1.pdf

Ran an die Kohle
dachte sich wohl auch Oskar Lafontaine und versucht jetzt durch die Zusammenarbeit seiner WASG mit der PDS näher an den Quelle der Kröten zu kommen. "Tausche Ansehen bei arbeitslosen Wessis gegen die Kohle hoffnungsloser Ossis" könnte der Wahlspruch für dieses merkwürdige Pärchen lauten.

Gregor Gysi Oskar Lafontaine

Beide hatte sich aus der gestaltenden Politik zurückgezogen, als sie endlich dran waren. Es ist halt einfacher zu schreien oder zu fordern, wie die Konzepte in reale Politik umzusetzen. Auch mit der Glaubwürdigkeit ist es nicht weit her. So hat Oskar lieber eine Traumvilla im Stile der Toscana gebaut und bezogen und neigt auch sonst stark zur Befriedigung niederer Triebe.

Alleine mit seinen verschiedenen Renten und Übergangsbezügen könnte er einen Stall voll Hartz-IV Empfängern finanzieren. Warum fängt er nicht da mit sozialer Gerechtigkeit an? Man muss nicht Bundeskanzler werden um etwas vom eigenen Reichtum abgeben zu können.